Geschichte des Dorfes

Der Ortsname Vollenschier ist deutschen Ursprungs, er weist auf die Jahrhundertwende betriebene Schafzucht hin. Ursprünglich wurde 1251 der Ort WOLENSCHERE genannt - Wollscherer. In einer Urkunde aus dem Jahre 1278 wurde dieser Name bereits erwähnt. Weiterhin ist belegt, dass sich eine dort ansässige Adelsfamilie von Vollenschier nannte. 1626 starb der letzte Nachkomme dieser Familie.

Über die Jahrhunderte bis zum Jahre 1812 wurde Vollenschier unter dem Adel, dem Rittersleuten, der Kirche und hochstehenden Persönlichkeiten hin- und herverkauft. Allein im 18. Jahrhundert wechselten Dorf und Rittergut mehrmals die Besitzer: Oberamtmann Giesecke - Adolf von Miakowskie - Friedrich Wilhelm Karl von Kröchern.

Im Jahre 1870 wurde unweit des Dorfes eine Ziegelei in Betrieb genommen. Der vor Ort gewonnene Lehm wurde zu Steinen verarbeitet - das Baumaterial für die Schule, für die Gutshäuser und für die Kirche stammt aus dieser Heide-Ziegelei.

Der Gutshof

Der Gutshof wurde bereits in der Mitte des 18. Jahrhunderts von Baron von Etzel erbaut, später wohnte dort dessen Schwiegersohn Baron von Kloppmann. Dessen fünf Kinder besuchten die Schulen in Vollenschier und Börgitz. Auf dem Gutshof wurden Kühe, Ochsen, Schafe und Pferde gehalten. Neben den Ackerflächen gab es noch eine Gutsgärtnerei.

Während des 2. Weltkrieges kamen Flüchtlinge aus Duisburg in das kleine Dorf. Zeitweilig lebten dort über 300 Menschen.

Im Sommer 1945 wurde das Gut Vollenschier enteignet, Baron von Kloppmann verließ die Sowjetische Besatzungszone und siedelte sich in den westlichen Besatzungszonen an. Auch nach der Bodenreform blieb das Gut als Ganzes erhalten, als Volksgut wurde Pflanzen- und Tierzucht betrieben.

1990/91, mit dem Beitritt der DDR zur BRD, endete diese Nutzung des Gutes. Das Gutsgebäude verfiel zusehends.

Im Jahre 1992 kaufte Familie von Engelbrechten, weitläufige Nachkommen der ehemaligen Besitzer, das Gutsgebäude mit dem dazugehörigen Land. Das Gutshaus wurde nach alten Unterlagen wieder aufgebaut, 2004 siedelte die Familie von Engelbrechten nach Vollenschier über und führt die Landwirtschaft des Gutes weiter.